60. Was gebietet Gott im achten Gebot?

Ich soll meinen Nächsten nach Kräften fördern und ihn so behandeln, wie ich von anderen behandelt zu werden wünsche. Ich soll Bedürftigen in ihrer Not beistehen und helfen.

  • Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten. (Mt. 7,12)
  • Brich dem Hungrigen dein Brot, und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus! Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn, und entzieh dich nicht deinem Fleisch und Blut! (Jes. 58,7)
  • Wer gestohlen hat, der stehle nicht mehr, sondern arbeite und schaffe mit eigenen Händen das nötige Gut, damit er dem Bedürftigen abgeben kann. (Eph. 4,28)
  • Gutes zu tun und mit andern zu teilen vergesst nicht; denn solche Opfer gefallen Gott. (Hebr. 13,16)

Das achte Gebote fordert also folgende Tugenden:

  1. Fleiß und Arbeitsamkeit, verbunden mit Sparsamkeit
    • Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt. (Röm. 12,11)
  2. Genügsamkeit und Zufriedenheit
    • Ein großer Gewinn aber ist die Frömmigkeit zusammen mit Genügsamkeit. Denn wir haben nichts in die Welt gebracht; darum können wir auch nichts hinausbringen. Wenn wir aber Nahrung und Kleider haben, so wollen wir uns damit begnügen. Denn die reich werden wollen, die fallen in Versuchung und Verstrickung und in viele törichte und schädliche Begierden, welche die Menschen versinken lassen in Verderben und Verdammnis. Denn Geldgier ist eine Wurzel alles Übels; danach hat einige gelüstet und sie sind vom Glauben abgeirrt und machen sich selbst viel Schmerzen. (1. Tim. 6,6–10)
  3. Treue und Ehrlichkeit und gewissenhafte Verwaltung des uns anvertrauten Gutes
    • Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu; und wer im Geringsten ungerecht ist, der ist auch im Großen ungerecht. (Lk. 16,10)
    • Ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem andern dient. (Phil. 2,4)
  4. Wohltätigkeit und Freigebigkeit
    • Der Herr Jesus hat selbst gesagt: Geben ist seliger als nehmen. (Apg. 20,35)
    • Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb. (2. Kor. 9,7)

Alles irdische Gut gehört Gott. Er hat es den Menschen anvertraut, damit sie es nach seinem Willen verwalten. Es ist also falsch zu behaupten: «Ich kann mit meinem Geld und Gut machen, was ich will!» Wir sind Gott für dessen Verwendung verantwortlich.

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