171. Welche Arten der Taufe werden in der Gemeinde Jesu vollzogen?

Die Glaubenstaufe oder die Taufe der Erwachsenen und die Kindertaufe.

  1. In der frühen Christenheit war die Taufe der Erwachsenen die Regel. Alle, Juden und Heiden, die das von den Aposteln verkündigte Evangelium annahmen und sich in Buße und Glauben dem Herrn Jesus übereigneten, ließen sich taufen. Für die ersten Christen war das Hinabsteigen ins Taufwasser eine Glaubenstat auf Grund der bewusst für Christus getroffenen Entscheidung. Sie baten darum, getauft zu werden. Lies folgende Beweisstellen: Apg. 2,38; 2,41; 8,12; 8,36‑38; 10,47‑48.

    Als sie auf der Straße dahinfuhren, kamen sie an ein Wasser. Da sprach der Kämmerer: Siehe, da ist Wasser; was hindert’s, dass ich mich taufen lasse? (Apg. 8,36)

    Die Praxis der Erwachsenentaufe (Glaubenstaufe) findet sich bei den Baptisten, den Mennoniten und vielen Freikirchen. Ebenso halten sich alle protestantischen Missionen an die apostolische Taufpraxis, indem sie Heiden nach ihrer Bekehrung und anschließendem Unterricht taufen.
  2. Die Anfänge der Kindertaufe sind nicht ganz eindeutig. Um 200 n. Chr. ist sie in Kleinasien, Gallien, Palästina, Ägypten und Nordafrika als kirchliche Sitte bekannt. Da, wo in der Apostelgeschichte «Familientaufen» erwähnt werden, ist die Annahme berechtigt, dass auch vorhandene Kinder eingeschlossen waren.

    Beispiel: Lydia und ihr Haus (Apg. 16,15); der Kerkermeister von Philippi und sein Haus (Apg. 16,33); des Stephanas Haus (1. Kor. 1,16). «Haus» bedeutete Familie mit allen Gliedern.

    Die Kindertaufe wird in der römisch-katholischen Kirche, der griechisch-orthodoxen Kirche und vielen evangelischen Kirchen und Freikirchen praktiziert.

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